Grünes Licht für Partizipation – Kinder und Jugendliche tagen in Berlin

22.03.2023 CJD Rheinland-Pfalz-Mitte CJD Wolfstein CJD Neustadt CJD Bad Kreuznach CJD Wohngruppen « zur Übersicht

"Wohin bringe ich das schmutzige Geschirr?", fragte eine 17-Jährige am Frühstückstisch des 4-Sterne Hotel INNSIDE by Meliá Berlin Mitte. Die sehr freundliche Servicekraft antwortete: "das machen wir, das ist im 4-Sterne-Hotel Standard", und nahm das Geschirr mit.

Ein wenig ungewohnt war es für die rund 30 Kinder und Jugendlichen aus CJD Wohngruppen zunächst schon, so bedient zu werden. Aber nach kurzer Eingewöhnung fühlten sie sich, genau wie die rund 20 CJD Mitarbeitenden, die sie begleiteten, im INNSIDE sehr wohl. Auch Gym und Sauna und sonstige Hoteleinrichtungen wurden nach und nach entdeckt und gern genutzt.

Doch das angenehme Ambiente war nur der Rahmen für ein sehr wichtiges Treffen. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 20 Jahren und ihre Betreuerinnen und Betreuer aus dem Fachbereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe des CJD waren Anfang März aus CJD Wohngruppen in ganz Deutschland zum Dialogforum Partizipation nach Berlin gekommen. Zu der zweitägigen Veranstaltung hatte Maike Brummelman, Bundesreferatsleiterin für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im CJD, eingeladen.

Marcel (17) aus der Wohngruppe Reckweilerhof und Dominik (20) aus dem Betreuten Wohnen in wurden von Kristina Oden (CJD Wolfstein) begleitet. Emine (16) aus der Therapeutischen Wohngruppe in Kirchheimbolanden und Angelina (17) aus der Wohngruppe Haus Königsbach in Neustadt und waren mit Teamleiterin Daniela Müller-Will und Angebotsleiter Stefan Kopp angereist.

Partizipation ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft, unserer freiheitlichen Demokratie. Dies gilt für uns alle und natürlich ganz besonders auch für die Jugendlichen, die in Wohngruppen des CJD wohnen. So wurde zwei Tage lang sehr engagiert berichtet, diskutiert und aufgeschrieben. Gesammelt wurden alle Themen und Bereiche, an denen die jungen Menschen beteiligt werden wollen und sollen. Es kam einiges auf den Tisch: Regelwerk, Zimmer- und Wohngruppengestaltung, neue Teilnehmer*innen und Mitarbeiter*innen, Finanzen (Ausbildungsvergütung, Kleidergeld, Taschengeld, Freizeitgeld, etc.), Beteiligungsstruktur oder der eigene Körper. Den zweiten Tag eröffnete CJD Vorstandssprecher Oliver Stier mit einer Besinnung und einem Überblick darüber, welche Rolle Partizipation in der bisherigen Geschichte des CJD spielte. Er betonte, wie wichtig dem Vorstand das Thema für die Zukunft ist. Im Anschluss fand ein wirklich reger Austausch zwischen Jugendlichen und den Vertretern des CJD statt. Im nächsten Schritt sind nun die Fachbereichsleitungen und der Vorstand in den Fachausschüssen an der Reihe, die Ideen und Vorschläge in weitere Prozesse und Strukturen zu gießen.

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung und eine schöne Zeit in Berlin. Die jungen Teilnehmer*innen und die CJD Mitarbeitenden, die sie begleitet haben, freuen sich bereits auf die Folgeveranstaltung im Verlauf dieses Jahres. 

Text Stefan Kopp, Angebotsleitung stationäre Jugendhilfe Neustadt
Bilder Kristina Oden Erzieherin CJD Wolfstein